Einmal stieg ich auf meinen Bürostuhl, um eine kaputte Glühbirne in der Deckenlampe auszuwechseln. Es kam, wie es kommen musste: Der rollenbehafte Stuhl rollte und ich fiel. Zumindest fiel ich im ersten Moment. Denn aufgrund meiner ausgeprägten Entscheidungsschwäche konnte ich mich nicht entscheiden, ob ich den Aufprall auf dem Rücken oder dem Bauch bevorzuge. Da gibt es ja auch einiges zu bedenken. Zum Beispiel mit welchen Schmerzen man am besten durch die Aufgaben der anstehenden Woche kommt.
So drehte ich mich also ein, zwei Mal recht unentschlossen in der Luft und geriet letztlich in eine immer heftiger werdende Rotation, die meinen Fall stoppte. Ohne zu wissen, wie mir geschah, rotierte ich nun knapp über dem Boden freifliegend aus der Bürotüre hinaus ins Wohnzimmer und von da den langen Korridor entlang durch die Terrassentüre in den Garten. Hier wurde mir aufgrund der heftigen Rotation jedoch langsam schwindelig, so dass ich mich bei einer unbedachten Bewegung in den schlaff herabhängenden Leinen der Wäschespinne verfing, die sofort ihren automatischen Einklappmechanismus aktivierte. Wie bei einem kindlichen Spiel an einen Marterpfahl gefesselt, hing ich jetzt also recht unglücklich in der Wäschespinne, die zu meinem Leidwesen begann, sich begünstigt durch mein Gewicht langsam nach vorne zu neigen. Schließlich knallte ich pillegerade auf den Bauch.
Dies muss in etwa der Moment gewesen sein, in dem die Physik erleichtert aufatmend „runter kommen sie alle“ ausstieß.